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Kräutertöpfe im Supermarkt kaufen?

In den Gemüseabteilungen der Supermärkte werden oft preiswerte Kräutertöpfchen angeboten: Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Thymian und andere Küchenkräuter - manchmal sogar in Bioqualität.
Diese Kräutertöpfe sind zwar nicht unbedingt für den Garten oder den Balkon gedacht, sondern für die Küche zum baldigen Verzehr, doch wenn man ein paar Tipps beachtet, kann man mit ihnen durchaus lange Freude haben. Die folgenden Tipps gelten aber auch für Kräuter, die man beim Gärtner, im Gartencenter, auf dem Markt oder im Bioladen kauft.

Beim Einkauf von Kräutern auf Qualität und Frische achten

Man sollte keine “Verreckerl” kaufen, weder bei Kräutern, noch bei anderen Pflanzen, sondern nur kompakte, starke (Jung-)Pflanzen mit knackig frischen Blättern von oben bis unten.

Thymian ist mehrjährig und kann draußen überwintert werden. Thymian ist mehrjährig und kann draußen überwintert werden.

Kräuter sollten besonders bei warmen Temperaturen nicht mehr lange im Auto spazierengefahren, sondern möglichst bald nach Hause gebracht werden. Bis sie ausgepflanzt werden, achtet man auf ausreichende Feuchtigkeit der Topferde und stellt sie an einen hellen Platz, aber geschützt vor allzu praller Sonne.

Kräuter richtig pflanzen und pflegen

Pflanzen Sie die neu gekauften Kräuter am besten in einen Balkonkasten, ein Kräuterbeet, eine Kräuterspirale oder in ein Hochbeet in der Nähe der Küche. Nicht abgehärtete Pflanzen setzt man erst nach den letzten Nachtfrösten ins Freie (in der Regel nach den Eisheiligen Mitte Mai). Wärmeliebende wie Basilikum kommen am besten erst nach draußen, wenn keine Temperaturen unter etwa 8 °C zu erwarten sind, also etwa gegen Ende Mai/Anfang Juni.

Sehr hübsch sehen Kräuter auch einzeln in Tontöpfen aus (siehe auch Topfgarten). Das gibt einen mediterranen Flair. Die Töpfe sollten etwa zwei bis drei Nummern größer sein als die kleinen Plastiktöpfchen, in denen Sie sie gekauft haben - darin sollten Sie sie keinesfalls lassen, denn die Erde ist verbraucht.

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Eine größere Menge Pflanzenerde in einem größeren Topf kann mehr Nährstoffe, Wasser und Luft (auch die brauchen die Wurzeln!) speichern. Mehr Erde ist auch mehr Puffer gegen Pflegefehler und Wetterüberraschungen.

Beim Aus- und Umpflanzen der Kräuter sollte der Wurzelballen nach Möglichkeit nicht völlig auseinanderfallen. Lösen Sie daher den Ballen vorsichtig aus dem alten Topf und pflanzen Sie ihn dann um. Sehr dichte Wurzelballen kann man unten ein wenig aufreißen.

Für die Pflanzung in Balkonkästen oder Töpfe eignet sich eine gekaufte Pflanzenerde, Tomatenerde oder Kräutererde guter Qualität (siehe auch → Pflanzenerde ohne Torf) oder eigene Mischungen aus Erde, Torfersatzstoffen (Holzfaserstoffe, Kokosfasern und anderes) und Kompost (Gartenkompost, Grüngutkompost, Rindenhumus und anderes). Nach dem Umpflanzen oder Auspflanzen werden die Kräuter gut angegossen.

Während einer heißen Schönwetterphase pflanzt man nicht in der Mittagshitze, sondern am frühen Morgen oder Abend, zu Anfang wird mittags schattiert oder die Kräutertöpfe in den Schatten oder Halbschatten gestellt, bis erkennbar ist, dass die Pflanzen das Umpflanzen gut überstanden haben.

Die Kräuter werden im weiteren Verlauf feucht, aber nicht nass gehalten. Am besten gießt man in den Wurzelbereich, nicht über die Blätter.

Petersilie aus dem Supermarkt Petersilie aus dem Supermarkt.

Nach etwa zwei Wochen kann man die Pflanzen auch düngen - im Balkonkasten und im Topf am besten mit einem organischen Flüssigdünger, den man dem Gießwasser in schwacher Konzentration beimengt. Die Pflanzen im Beet können mit Kompost und/oder einem organischen/organisch-mineralischen Gemüsedünger für den Garten gedüngt werden.

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Geerntet wird mit der Schere, wobei man nur so viel wegnimmt, wie man gerade verbrauchen möchte.


Winterharte Kräuter

Ein Teil der Kräuter, die im Gartencenter, Supermarkt und anderswo angeboten werden, gehören zu den Stauden oder Gehölzen. Einige davon sind bei uns winterhart und kommen jedes Jahr wieder, wenn man sie entsprechend behandelt.

Zu diesen winterharten, mehrjährigen Kräutern gehören Schnittlauch und Thymian, bei mir auf der geschützten Terrasse sind auch Rosmarin und Salbei. Die Pflanzen sollten aber schon einige Zeit vor dem Winter an den Standort gewöhnt werden und bis dahin angewachsen sein.

Verwelkte/erfrorene Blätter schneide ich im Winter nicht ab, sondern belasse sie als Schutz, bis die Kräuter im Frühjahr wieder gut durchtreiben. Je nach Wetterverlauf benötigen die Kräuter auch im Spätwinter, wenn die Sonne manchmal schon stark scheint, gelegentlich ein Schlückchen Wasser. Wenn die Sonne auf die oberirdischen Pflanzenteile scheint, verdunsten diese Wasser über ihre Blätter. Wenn aber das Wasser in der Erde noch gefroren ist, fehlt die Nachlieferung. Deshalb können belaubte Pflanzen im Winter an Wassermangel sterben, wenn man sie bei solchem Wetter nicht ein wenig in den Wurzelbereich gießt - nur so viel, dass sie tagsüber “arbeiten” können, nicht auf Vorrat, denn in der nächsten Nacht wird das neue Wasser auch gefrieren.

Schnittlauch, der nach dem Winter frisch austreibt. Schnittlauch, der nach dem Winter frisch austreibt

Der Supermarkt-Schnittlauch, der im Bild oben gerade neu durchtreibt, hat in seinem Tontopf schon viele Winter überlebt. Im Sommer braucht er reichlich Wasser und Dünger, um ausreichend Reserven anzulegen, die er zum Wiederaustreiben nach dem Winter benötigt. Außer zum Ernten wird er nicht geschnitten. Im Frühjahr, wenn es warm und sonnig wird, zupft man lediglich, die abgestorbenen Halme ein wenig weg.

Manche überwinternden Kräuter wie Salbei werden im Frühjahr zurückgeschnitten.

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