Gartentrends 2017

Was ist für die Gestaltung und Nutzung von Gärten, Terrassen und Balkonen in der Gartensaison 2017 angesagt und welche Trends lassen sich beim Gärtnern als solches beobachten.

Trends sind Entwicklungen, die meist in einer Nische beginnen (beim Trendsetter) und sich langsam zum verbreiteten Verhalten (Mainstream) entwickeln. Trends werden nicht von allen gleichermaßen aufgenommen – wer sich welchem Trend anschließt, hängt vom Alter, von der Persönlichkeit und den Interessen, von der Bezugsgruppe, der politischen Anschauung, dem Geldbeutel und vielem mehr ab.

Es gibt zur gleichen Zeit ganz gegenläufige Trends, denn jeder Hobbygärtner, Selbstversorger, Urban Gardener etc.  hat andere Prioritäten: Die einen wollen mit möglichst wenig Geld (Endlich wieder raus*), möglichst viel erreichen und schauen vor allem auf den Preis, andere wollen ihre Kreativität und/oder handwerkliche Geschicklicheit ausleben und mit den eigenen Händen etwas schaffen (Do It Yourself, DIY), wieder andere achten darauf, möglichst wenig Arbeit mit dem Garten und den Pflanzen zu haben und immer mehr legen bei ihrem Handeln und Konsum besonderen Wert auf die Umweltfreundlichkeit und Klimafreundlichkeit.

Der Garten oder das Gärtnern bietet auch die Möglichkeit, sich selbst darzustellen – der eine braucht dazu den größten und teuersten Grill, die exklusivste Terrassengestaltung und die elegantesten Pflanzengefäße, der andere streicht Obstkisten bunt an und nutzt sie als Pflanzkisten für bunte Mischungen aus Gemüse und Kräutern und/oder verteilt selbst geschaffene Gartenkunst aus verrosteten Alltagsgegenständen im Garten.

Garten und Gärtnern bieten unbegrenzte Möglichkeiten, sich auszuleben und auszudrücken.

Hier einige Trends.

Gartentrend 1: Wohnen und Kochen im Freien

Sind in den letzten Jahren die Terrassen bereits zu Wohnzimmern mutiert, wandert nun zunehmend auch das Kochen und Dinieren nach draußen. Ein kleiner, windschiefer Dreibeingrill neben der Terrasse,  auf dem man ein paar Würstchen anbrennen lässt – das war vorgestern, jetzt gibt es eindrucksvolle Outdoorküchenzeilen aus Naturmaterialien und chromblitzende Profigrills* für die Terrasse oder entsprechende, im Garten geschaffene Oasen.

Der aktuell angesagte Gartenmöbelstil nennt sich Modern Country Style: Natürliche Materialen (Otto Baumpflanzaktion*) und klare Formen (auch bei den Pflanzgefäßen*) werden durch einzelne Elemente aufgepeppt, die entweder an Landhausstil erinnern, antik anmuten, künstlerische Einzelstücke sind oder aber über auffällige Farben, Muster, Formen, Materialien oder einfach durch Fremdartigkeit Akzente setzen.

Und damit Koch- und Sitzplätze auch abends gut zur Geltung kommen, wird mit Gartenfeuerschalen*  und/oder LED-Gartenbeleuchtung eine gemütliche Atmosphäre geschaffen.

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Gartentrend 2: Blumen in allen Farben – jedem das seine

Das neue Sortenangebot, mit dem die Gärtner 2017 aufwarten, hat für jeden Geschmack etwas dabei: weiße Strahlenblüten (Argyranthemum, Brachyscome), pastellfarbener Elfensporn (Diascia), orange-gelbe Blüten wie kleine Feuerräder (Bidens), lila-weiß gestreifte Petunien, gelbe und rosa Strahlenblüten an einer Pflanze (Osteospermum), blaue Verbenen und vieles mehr. Und ob man sich bei der Auswahl der Blumen für eine Farbe in verschiedenen Tönen und Strukturen, für Farbmischungen in Pastell oder für knallbunte Mischungen entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Hauptsache, die Bepflanzungen vermitteln für den jeweiligen Bereich das Bild eines stimmigen Ganzen, das zum Haus, Garten und zu den Persönlicheiten der Besitzer passt.

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Gartentrend 3: Selbst ist der Mann oder die Frau, denn Gärtnern macht glücklich

Selbst zu gärtnern ist auf jeden Fall weiterhin im Trend – als Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit, als Wellness-Erfahrung und zur Selbstverwirklichung und kreativen, naturnahen Beschäftigung – während, anstelle von und/oder nach dem Ende des Berufslebens.

Mehrere Gartentrends vereint auf kleinem Raum: Urban Gardening, Selbstversorgung, essbare Blüten, Nützlinge fördern

Mehrere Gartentrends vereint auf kleinem Raum: Urban Gardening, Selbstversorgung, essbare Blüten, Nützlinge fördern

Gartentrend 4: Urban-Gardening-Trend hält an

Gärtnern geht in der Stadt ebenso gut wie auf dem Land. Neben dem Urban Farming/Urban Horticulture, wo Salat in riesigen Räumen, unterirdischen Tunneln, auf Flößen im Fluss oder Meer oder in Glasaufbauten auf Dächern im großen Maßstab von Gartenbau-/Technologie-Profis angebaut werden, gibt es auch den sehr wichtigen, privaten Anbau in der Stadt. Dazu gehören

  • die Verschönerer und Begrüner
    Die Sommerblumen, Stauden und Gehölze anbauenden Balkon- und Terrassengärtner tragen auch zur Verbesserung der Stadtluft bei und vergrößern das Futterangebot für die Bienen und andere Nützlinge in der Stadt
  • die Selbstversorger
    Sie bauen Gemüse, Kräuter, Pilze und Obst entweder auf eigener Fläche (Gartenbeet, Balkon, Dachgarten, Zimmer) oder auf fremder Fläche (Urban-Gardening-Initiativen auf öffentlichem Brachland, in Gemeinschaftsgärten, Mietparzellen, gepachteten Kleingärten) in der Stadt an. Siehe auch Selbstversorgung ohne eigenen Garten
  • Natürlich lässt sich auch beides gut kombinieren.

Im Rahmen des Urban Gardening spielt auch das vertikale Gärtnern (Vertical Gardening/Farming) eine Rolle, denn der beschränkte Platz muss gut ausgenutzt werden. Das geht nicht nur mit fertigen Produkten wie Regalen oder Pflanzgefäßen mit mehreren Etagen übereinander, sondern auch mit eigenen Upcycling-Ideen (Wandregale aus angestrichenen Paletten etc.).

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Gartentrend 5: Manche mögen’s technisch

Bewässerungscomputer zur Steuerung der automatischen Bewässerung gibt es seit Jahrzehnten. Seit ein paar Jahren halten Rasenmäher-Roboter Einzug in die Gärten. Beide werden mit jeder neuen Generation besser.

Auch manche der Freizeit-Urban-Gardeners sind technikinteressiert und probieren den Anbau ohne Erde aus (Hydroponik) oder sogar die Kombination von Hydroponik mit Fischzucht (Aquakultur), genannt Aquaponik – da ernähren sich die Pflanzen von den Ausscheidungen der Fische. Solche Anlagen – wie auch die ganz oben erwähnten Hightech-Grills können dann auch mit der passenden App überwacht werden.

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Gartentrend 6: Gourmets lieben frische Kräuter

Wie man auch am Fernsehprogramm sieht, hat die Kochkunst in den letzten Jahren viele neue Anhänger gefunden. Und die Hobbyköche geben sich längst nicht mehr mit getrockneten Kräutern aus der Streudose zufrieden. Sie wollen frische Kräuter aus dem Blumentopf oder dem Gartenbeet und zu jeder Landesküche die passenden. Gehört zur deutschen Küche vor allem Schnittlauch, Kresse, Borretsch, Kerbel, Sauerampfer, Pimpinelle und Petersilie, braucht man für die mediterrane Küche unbedingt auch Basilikum (und nicht nur das einfache grüne, sondern auch das würzigere, rote Basilikum), Oregano, Rosmarin und für thailändische Gerichte Thai-Basilikum, Zitronengras und ein ungespritztes Zitronenbäumchen für Zitronenblätter etc.

Gartentrend 7: Chili findet immer mehr Fans

Apropos Gourmets: Nicht nur frische Kräuter, auch frischer Chili ist ein Gewürz, das immer mehr Freunde findet. Chili und seine mehr oder weniger scharfen Verwandten sind heute Bestandteil der ost- und südeuropäischen, der asiatischen, südamerikanischen, der afrikanischen und der Tex-Mex-Küche. Der Anbau der meisten Chilisorten benötigt nicht viel Platz und gelingt auch Anfängern. Es gibt eine enorme Sortenvielfalt, die (Pflanzen mit den) reifen Früchte sind sehr fotogen („food porn“) und eignen sich gut für Selfies des Anbauers mit seiner Ernte. Die Früchte verführen manche auch zu (mehr oder weniger verrückten) Mutproben.

Gartentrend 8: Essbare Blüten ohne Reue

Die Unterteilung zwischen Nutz- und Zierpflanzen gilt für eine zunehmende Zahl von Hobbygärtnern nicht mehr. Sie möchten Gemüse und Kräuter mit anderen Pflanzen zusammenpflanzen können und beispielsweise die Blüten von Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Borretsch, Veilchen, Rosen, Ringelblume auch für Salate, Süßspeisen oder andere Gerichte verwenden können, ohne sich Gedanken um etwaige Pflanzenschutzbelastungen machen zu müssen. Siehe auch Essbare Blüten

Gartentrend 9: Alte Gemüsesorten schätzen und erhalten

Auch dieser Trend setzt sich fort: Viele Hobbygärtner kaufen oder tauschen Saatgut alter, samenfester Gemüsesorten.

Gartentrend 10: Tage der offenen Gartenpforte, Gartenreisen

Hobbygärtner genießen nicht nur den eigenen Garten, sie sind auch neugierig, was und wie es andere in ihren Gärten machen. Sie gucken nicht nur in Gartenblogs, wie andere ihre Gärten gestalten, sondern besuchen an Tagen der offenen Gartenpforte eigens dafür geöffnete Gärten. Und auch im Urlaub können sie nicht genug von Pflanzen und Gärten bekommen: Sie begeben sich auf (geführte) Gartenreisen im In- und Ausland, um öffentliche und private Gärten zu bewundern und sich Anregungen zu holen.

Im Garten und unter Gärtnern trifft Neugierde und Experimentierfreude auf Ruhe und Besinnung

Freizeitgärtner waren schon immer kreativ und neugierig. Zwar schätzen viele besonders alte Sorten, siehe oben, aber andererseits sind viele auch neugierig auf Neuheiten sowie auf Pflanzen und Sorten aus anderen Regionen der Welt. Auch werden immer wieder neue Anbaumethoden gerade für den Anbau auf kleinem Raum ausprobiert (Kartoffelanbau im Eimer, Kompostieren im Eimer auf dem Balkon etc.). Neugierde wecken auch Kombinationen wie die TomTato, die oben Kirschtomaten und unten Kartoffeln entwickelt. Doch bei aller Neugier und Aktivität schätzen die meisten auch die Ruhe und Besinnlichkeit in ihrem eigenen, selbst gestalteten grünen Reich, nur unterbrochen vom Vogelgezwitscher und dem Summen der Bienen – Hintergrundgeräusche der Stadt oder überfliegende Flugzeuge lernt man mit der Zeit, auszublenden.

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Wer einmal das Gärtnern kennengelernt hat, der weiß es zu schätzen und dem wird nie mehr langweilig.

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Über Eva Schumann

Garten(bau) und Gärtnern sind meine Therapie und Leidenschaft und sie waren viele Jahre mein Beruf. Zu meinem Gartenbau-Studium kam ich über den zweiten Bildungsweg, denn da lernte ich den Spaß am Lernen und so wurde lebenslanges Lernen zu meinem Lebensmotto. Ich bin Fachfrau auf mehreren Gebieten, denn ich habe mehrere Ausbildungen (Einzelhandelskauffrau Parfümerie, abgeschlossenes Studium Gartenbau, Weiterbildung Netzwerk- und Internetmanagement, Schulungen technische Redaktion, IT, Mobilfunknetze, Programmierung, Datenbanken und mehr) und auch ausgiebig Berufserfahrung gesammelt. Daneben bin ich immer leidenschaftliche Hobbygärtnerin (Garten, Balkon, Terrasse) und Hobbybörsianerin (aus Begeisterung für das Internet) geblieben. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt heute als freie Journalistin, Bloggerin, Texterin, Buchautorin und Technische Redakteurin (mehr siehe www.evaschumann.biz) sowie über meine werbefinanzierten Publikationen im Internet (Portalseite www.tinto.de). Buchen Sie Werbeplatz oder bestellen Sie frische Texte, Bilder oder anderen Content bei tinto@tinto.de oder eschumann@evaschumann.biz
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