Egal ob im Garten, auf dem Balkon, der (Dach-) Terrasse, in der Kleingartenparzelle oder im Urban-Gardening-Gemeinschaftsprojekt – bei vielen gärtnerischen Tätigkeiten kann man sich für eine umwelt- und klimafreundlichere Variante entscheiden. Hier sind die 10 besten Tipps. Je mehr man davon verwirklicht, desto besser.
1. Kompostieren
Kompostieren ist ein wundervolles Beispiel für einen Stoffkreislauf. Kompostieren ist nichts anderes als Garten- und Gemüseabfälle zu Gartengold verwandeln, denn der aus den Abfällen entstehende Kompost kann zum Düngen, zur Bodenverbesserung und zur Herstellung von eigenen Pflanzerden verwendet werden. Man spart also Geld für Dünger, Bodenverbesserer und Pflanzenerde und man hat weniger Abfälle, für die man sonst auch Gebühren zahlen müsste. Mehr zur Kompostierung hier.
2. Unkrautbekämpfung ohne Gift
Nicht überall sind Pflanzen willkommen, die aus verwehten Samen keimen oder aus Wurzelstückchen austreiben – beispielsweise nicht in den Ritzen zwischen den Terrassenfliesen oder im Gemüsebeet. Doch muss man diesen „Unkräutern“ nicht mit Chemie auf den Leib rücken, denn sie kann auch anderen Lebewesen schaden oder sich in unserem Körper ansammeln mit bekannten und unbekannten Folgen. Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung sind mechanische Möglichkeiten (Fugenkratzer oder Unkrautstecher einsetzen, hacken, mulchen), Hitze (es gibt auch Handgeräte zum Abflammen) und Anderes. Manchmal braucht es auch nur ein paar Tricks. Mehr zur Unkrautbekämpfung im Gemüsebeet ohne Gift hier.
3. Umweltgerechter Pflanzenschutz/Nützlinge fördern
Wer bei der Planung ein paar Dinge beachtet, spart sich viel Ärger, beispielsweise sollte man die
- Pflanzen zum Standort passend auswählen,
- Nützlinge wie Marienkäfer und Schwebfliegen fördern (keine hochgiftigen Pflanzenschutzmittel spritzen, ihnen Verstecke bieten, [heimische} Pollen- und Nektarpflanzen in den Garten setzen),
- Beete in Mischkultur statt Monokultur bepflanzen,
- robuste Sorten wählen,
- Tomaten unter Dach anbauen,
- Fallen oder andere Maßnahmen statt Gift verwenden. Statt sich beispielsweise über die Gemüsefliegen bzw. deren Larven in Rettich, Möhren oder Zwiebeln zu ärgern, kann man Beete die Beete mit Gemüsefliegennetzen überspannen. Im Gewächshaus kann man auch Nützlinge gegen Schädlinge ausbringen, beispielsweise Schlupfwespen gegen Weiße Fliege oder Raubmilben gegen Spinnmilben. Mehr zum umweltgerechten Pflanzenschutz hier.
4. Torffreie Pflanzenerden
Torf ist ein begrenzter Rohstoff. Wenn beim Abbau die bis zu 5.000 Jahre alten Moore zersetzt werden, werden nicht nur Biotope zerstört, sondern es werden auch große Mengen an CO2 frei. Wer seinen Torfverbrauch reduziert oder noch besser ganz ersetzt, tut etwas für das Klima und die Umwelt. Inzwischen sind viele torffreie und torfreduzierte Pflanzenerden im Handel. Mehr bei Blumenerde ohne Torf.
5. Saatgut und Jungpflanzen vom Bio-GärtnerSaatgut und Jungpflanzen vom Bio-Gärtner sind oft teuerer, weil für deren Erzeugung mehr Aufwand nötig ist. Wer es sich leisten kann und die Möglichkeit hat, sollte Bio-Saatgut und Bio-Jungpflanzen kaufen. Bio-Saatgut erkennt man an der Nummer der Öko-Kontrollstelle, die auf der Packung aufgedruckt sein muss – beispielsweise DE-ÖKO-006. Um Geld zu sparen, kann man sich auch mit anderen zusammentun und das Zuviel aus den Saatgutpackungen tauschen.
6. Sortenvielfalt unterstützen
Wer die Sortenvielfalt unterstützen will, kauft samenechte Sorten. Von diesen Sorten kann man selbst Samen gewinnen und mit anderen in Tauschbörsen tauschen. Ansonsten unterstützt man mit dem Zukauf von samenechten Sorten – am besten in Bioqualität -, Gärtner, die für Sortenerhalt und Sortenvielfalt und meist auch den biologischen Pflanzenschutz Mehrarbeit in Kauf nehmen. Bezugsquellen für samenechte, alte, bewährteregionale oder seltene Sorten hier.
7. Gartengeräte gemeinschaftlich nutzen oder leihen
Shareconomy ist in. Gemeinschaftlich genutzte Gartengeräte sparen Geld und entlasten die Umwelt – einfach, weil dann weniger gebraucht werden. Im Prinzip reicht es, wenn sich mehrere Nachbarn einen Rasenmäher, Heckenschere, Rasenkantenschneider, Häcksler und ähnliche Gartengeräte teilen, da jedes dieser Geräte in der Regel nur wenige Stunden im Jahr benötigt werden. Manche Geräte kann man auch bei Baumärkten oder über Shareconomy-Plattformen ausleihen.
8. Umweltgerechtes Bauen im Garten
Beim Kauf von Garten- und Gerätehäusern, Kompostbehältern, Wege- und Terrassenbelägen, Beeteinfassungen und Ähnlichem sollte man auch an Klima und Umwelt denken. Dabei spielt das Ausgangsmaterial, seine Langlebigkeit und Entsorgung eine wichtige Rolle. Beispielsweise: Ein Hochbeet mit einer Einfassung aus Naturstein hält ein Leben lang, eines aus Holz hält zwar nicht so lange, aber Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und wenn es aus nachhaltigem regionalen oder zumindest europäischem Anbau stammt, wird die Umwelt wenig belastet. Anders sieht es bei Kunststoff aus – er wird aufwändig hergestellt, hält in der Regel nicht so lange wie Naturstein, aber ist schwierig zu entsorgen. Mehr zum umweltgerechten Bauen hier.
9. Im Garten selbst erzeugten Solarstrom verwenden
Lampen im Gartenhaus oder Gewächshaus, Springbrunnenpumpen und ähnliches kann man mit Sonnenenergie betreiben. Entsprechende Lampen, Springbrunnen u. ä. mit Solarpanel gibt es im Handel.
10. Energie sparen im Gewächshaus
Beheizte Gewächshäuser können richtige Energiefresser sein. Doch es gibt Möglichkeiten, sie besser zu isolieren und andere Maßnahmen zum Energiesparen beim Heizen im Gewächshaus.
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